Bur­nout in der Pfle­ge: Wenn Ge­ben zu Er­schöp­fung führt

Wenn die be­ruf­li­che Be­las­tung dau­er­haft zu hoch ist, ge­ra­ten vie­le an ihre Gren­zen. Bur­nout in der Pfle­ge ist ein erns­tes, weit ver­brei­te­tes The­ma, das Auf­merk­sam­keit, Ver­ständ­nis und kon­kre­te Lö­sun­gen ver­dient.

Pfle­ge­kräf­te ge­ben täg­lich al­les – vor al­lem für an­de­re. Doch wer hilft, wenn das ei­ge­ne En­er­gie­le­vel dau­er­haft im ro­ten Be­reich steht? Bur­nout in der Pfle­ge ist kein Ein­zel­fall, son­dern weit ver­brei­tet. Wor­an man Bur­nout er­kennt, war­um ge­ra­de Pfle­ge­be­ru­fe so stark be­trof­fen sind und wie Aus­we­ge aus­se­hen kön­nen, le­sen Sie hier.

Was ist Bur­nout?

Bur­nout be­schreibt ei­nen Zu­stand emo­tio­na­ler, kör­per­li­cher und geis­ti­ger Er­schöp­fung, der meist durch chro­ni­schen Stress im Be­rufs­le­ben ent­steht. Be­son­ders tü­ckisch ist, dass es schlei­chend be­ginnt. An­fangs sind es klei­ne Si­gna­le – Mü­dig­keit, Ge­reizt­heit oder Kon­zen­tra­ti­ons­pro­ble­me – die sich zu dau­er­haf­ter Er­schöp­fung und in­ne­rer Lee­re ent­wi­ckeln kön­nen.

Vie­le Be­trof­fe­ne be­schrei­ben das Ge­fühl, funk­tio­nie­ren zu müs­sen, ob­wohl ei­gent­lich nichts mehr geht. Die eins­ti­ge Lei­den­schaft für den Be­ruf weicht Zy­nis­mus, Frus­tra­ti­on oder Gleich­gül­tig­keit. Und ge­nau das macht Bur­nout in der Pfle­ge so ge­fähr­lich: Weil pflegende Menschen oft besonders empathisch sind, überhören sie lange die eigenen Grenzen.

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War­um ist die Pfle­ge be­son­ders von Bur­nout be­trof­fen?

Pfle­ge­kräf­te tra­gen täg­lich gro­ße Ver­ant­wor­tung, oft un­ter Zeit­druck, Per­so­nal­man­gel und emo­tio­na­ler Be­las­tung. Das Ri­si­ko, an die Gren­zen zu sto­ßen, ist be­son­ders hoch. Wäh­rend sie an­de­ren hel­fen, ver­ges­sen vie­le auf sich selbst zu ach­ten. Stu­di­en, etwa aus der Pflegewissenschaft, zei­gen, dass be­reits mehr als ein Drit­tel al­ler Pfle­ge­kräf­te An­zei­chen von Bur­nout auf­weist. Die Grün­de lie­gen auf der Hand: zu we­nig Pau­sen, zu we­nig An­er­ken­nung und zu we­nig Spiel­raum für ei­ge­ne Be­dürf­nis­se.

Die Pfle­ge for­dert viel – kör­per­lich wie see­lisch. Ge­ra­de weil sie oft als „Be­ru­fung“ ver­stan­den wird, fällt es schwer, Ab­stand zu ge­win­nen. Doch nie­mand kann dau­er­haft ge­ben, ohne selbst auf­zu­tan­ken. Ne­ben Bur­nout ist auch das so­ge­nann­te Compassion Fatigue ein be­kann­tes Phä­no­men in der Pfle­ge. Im Ge­gen­satz zum Bur­nout, der meist durch an­hal­ten­den Stress am Ar­beits­platz ent­steht, ist Com­pas­si­on Fa­ti­gue vor al­lem die Fol­ge der wie­der­hol­ten Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Leid an­de­rer Men­schen.

Be­son­de­re Ri­si­ko­fak­to­ren für Bur­nout in der Pfle­ge:

We­nig Rou­ti­ne

Schicht­diens­te und feh­len­der Schlafrhyth­mus

Nähe zu schwie­ri­gen The­men

Stän­di­ge Kon­fron­ta­ti­on mit Krank­heit, Leid und Tod

Kaum Aus­zei­ten

We­nig Zeit für per­sön­li­che Pau­sen oder Er­ho­lung

Fal­sche Wahr­neh­mung

Man­gel an ge­sell­schaft­li­cher und fi­nan­zi­el­ler Wert­schät­zung

Wor­an er­ken­ne ich, dass ich von Bur­nout be­trof­fen bin?

Vie­le Pfle­ge­kräf­te er­le­ben Er­schöp­fung, ohne sie gleich als Bur­nout ein­zu­ord­nen. Warn­zei­chen kön­nen sich im All­tag zei­gen: Man schläft schlecht, fühlt sich mor­gens aus­ge­laugt, ver­liert die Freu­de am Be­ruf. Bur­nout be­ginnt meist schlei­chend. Ers­te Warn­zei­chen ernst zu neh­men, kann hel­fen, schlim­me­re Fol­gen zu ver­mei­den.

Frühsymptome von Burnout Pflege:
  • Schlaf­stö­run­gen und dau­er­haf­te Mü­dig­keit
  • Ge­reizt­heit, An­triebs­lo­sig­keit, in­ne­re Lee­re
  • Ge­fühl von Sinn­lo­sig­keit trotz be­ruf­li­chem En­ga­ge­ment
  • Rück­zug aus dem pri­va­ten Um­feld

Wich­tig ist: Die­se Si­gna­le sind kein Zei­chen von Schwä­che, son­dern ein wich­ti­ger Alarm des Kör­pers. Wer sie ernst nimmt, kann recht­zei­tig ge­gen­steu­ern.

Bur­nout Pfle­ge: Was man da­ge­gen tun kann

Der ers­te Schritt ist, sich selbst und die ei­ge­nen Be­dürf­nis­se wie­der wahr­zu­neh­men. Ge­sprä­che mit Kol­le­gIn­nen oder psy­cho­so­zia­le Be­ra­tung kön­nen neue Per­spek­ti­ven er­öff­nen. Auch klei­ne Ver­än­de­run­gen im All­tag, die die Work-Life-Balance ver­bes­sern kön­nen, wir­ken oft Wun­der: be­wuss­te Pau­sen, Rou­ti­nen zur Stress­be­wäl­ti­gung oder re­gel­mä­ßi­ge Be­we­gung.

Strategien gegen Burnout in der Pflege:
  • Be­wuss­te Er­ho­lungs­zei­ten ein­pla­nen – auch im All­tag
  • Nein sa­gen ler­nen – ohne schlech­tes Ge­wis­sen
  • Su­per­vi­si­on oder Aus­tausch­grup­pen nut­zen
  • Stress­be­wäl­ti­gungs­tech­ni­ken (z. B. Acht­sam­keit, Yoga)
  • Be­ruf­li­che Rah­men­be­din­gun­gen hin­ter­fra­gen

Be­son­ders struk­tu­rel­le Ver­än­de­run­gen sind wich­tig, schließ­lich kann kein Acht­sam­keits­trai­ning fai­re Ar­beits­be­din­gun­gen und ech­te Wahl­frei­heit im Be­ruf er­set­zen.

Ar­bei­ten, wie es zum ei­ge­nen Le­ben passt

Wir wis­sen, dass Pfle­ge­kräf­te mehr ver­die­nen als nur Durch­hal­te­pa­ro­len. Wer in der Pfle­ge ar­bei­tet, soll nicht selbst auf der Stre­cke blei­ben. Dar­um bie­ten wir un­se­ren Fach­kräf­ten fle­xi­ble Ein­sät­ze, die sich dem Le­ben an­pas­sen, statt um­ge­kehrt.

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