Ärztin sitzt verzweifelt auf der Treppe

Com­pas­si­on Fa­ti­gue: Wenn Hel­fen er­schöpft

Wer stän­dig mit Leid, Krank­heit und Tod kon­fron­tiert wird, kann da­von krank wer­den. Wie kön­nen sich Ärz­te und Pfle­ge­kräf­te vor die­sem "Com­pas­si­on Fa­ti­gue" schüt­zen?

Wer in der Me­di­zin oder Pfle­ge ar­bei­tet, der weiß: Die stän­di­ge emo­tio­na­le Nähe zu kran­ken, lei­den­den und manch­mal auch ster­ben­den Men­schen kann sehr be­las­tend sein. Über ei­nen län­ge­ren Zeit­raum macht die­se Be­las­tung im schlimms­ten Fall so­gar krank. Man spricht dann von „Com­pas­si­on Fa­ti­gue“, ei­ner Er­schöp­fung durch zu viel Mit­ge­fühl. Aber was ge­nau steckt hin­ter die­sem Be­griff, und wie kön­nen Be­trof­fe­ne sich da­vor schüt­zen?

Was ist Com­pas­si­on Fa­ti­gue?

Com­pas­si­on Fa­ti­gue be­schreibt die emo­tio­na­le und phy­si­sche Er­schöp­fung, die durch lang­fris­ti­ge Be­las­tung in hel­fen­den Be­ru­fen ent­steht. An­ders als Bur­nout, das durch chro­ni­schen Stress im Ar­beits­um­feld ver­ur­sacht wird, re­sul­tiert Com­pas­si­on Fa­ti­gue vor al­lem aus der wie­der­hol­ten Kon­fron­ta­ti­on mit dem Leid an­de­rer. Pfle­ge­kräf­te, Ärz­tin­nen und Ärz­te oder auch The­ra­peu­ten und The­ra­peu­tin­nen sind be­son­ders ge­fähr­det. Aber auch An­ge­hö­ri­ge kön­nen be­trof­fen sein und von zu viel Mit­ge­fühl krank wer­den.

Span­nen­de Ein­satz­mög­lich­kei­ten

Mehr Jobs fin­den

22.04 - 31.05

PLZ-Re­gi­on 5

Ober­arzt (m/w/d) für die Gy­nä­ko­lo­gie

Zur Stel­len­an­zei­ge

01.04 - 30.06

PLZ-Re­gi­on 5

OP-Pfle­ge (m/w/d)

Zur Stel­len­an­zei­ge

16.05 - 16.05

PLZ-Re­gi­on 7

Fach­arzt (m/w/d) In­ne­re Me­di­zin mit Er­fah­rung in der In­ten­siv­me­di­zin

Zur Stel­len­an­zei­ge

01.05 - 03.05

PLZ-Re­gi­on 5

Exam. Ge­sund­heits- und Kran­ken­pfle­ge (m/w/d)

Zur Stel­len­an­zei­ge

Ty­pi­sche An­zei­chen von Com­pas­si­on Fa­ti­gue sind:

  • Emo­tio­na­le Ab­stump­fung oder Gleich­gül­tig­keit ge­gen­über dem Leid an­de­rer
  • Er­höh­te Reiz­bar­keit und Stim­mungs­schwan­kun­gen
  • Schlaf­stö­run­gen und Er­schöp­fung
  • So­zia­ler Rück­zug
  • Zwei­fel am ei­ge­nen Be­ruf
  • Kör­per­li­che Be­schwer­den wie Kopf­schmer­zen oder Ver­dau­ungs­pro­ble­me
  • Ein Ge­fühl der Ohn­macht oder Hoff­nungs­lo­sig­keit

War­um trifft es ge­ra­de hel­fen­de Be­ru­fe?

Em­pa­thie ist eine Grund­vor­aus­set­zung für die meis­ten me­di­zi­ni­schen Be­ru­fe. Wer täg­lich mit Krank­heit, Leid oder Trau­ma­ta kon­fron­tiert ist, wird da­von selbst be­las­tet. Denn Men­schen mit viel Em­pa­thie neh­men oft (auch un­be­wusst) die Emo­tio­nen an­de­rer auf.

Die Gren­zen zwi­schen Mit­ge­fühl und ei­ge­ner emo­tio­na­ler Be­las­tung ver­schwim­men. Be­son­ders in oh­ne­hin schon stress­rei­chen Ar­beits­um­fel­dern wie im Kran­ken­haus oder ei­ner Kli­nik kann die zu­sätz­li­che emo­tio­na­le Be­las­tung zu Com­pas­si­on Fa­ti­gue füh­ren.

Auch ge­sell­schaft­li­che Fak­to­ren spie­len eine Rol­le: In vie­len Be­ru­fen des Ge­sund­heits­we­sens wer­den hohe Be­last­bar­keit und selbst­lo­ses En­ga­ge­ment er­war­tet. Oft fehlt es an An­er­ken­nung oder fi­nan­zi­el­ler Wert­schät­zung, was die Er­schöp­fung wei­ter ver­stär­ken kann.

Stra­te­gi­en zur Vor­beu­gung von Com­pas­si­on Fa­ti­gue

Be­wusst Ab­gren­zen

Mit­ge­fühl zu ha­ben be­deu­tet nicht, al­les Leid mit­tra­gen zu müs­sen. Eine kla­re emo­tio­na­le Gren­ze hilft da­bei, sich selbst zu schüt­zen.

Selbst­für­sor­ge stär­ken

Aus­rei­chend Schlaf, Be­we­gung und eine ge­sun­de Er­näh­rung sind es­sen­zi­ell, um En­er­gie auf­zu­la­den.

Aus­tausch mit Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen

Der Aus­tausch mit Men­schen die das glei­che Pro­blem ha­ben, kann ein po­si­ti­ves Ge­fühl ver­mit­teln. Auch Su­per­vi­si­on oder in­ter­dis­zi­pli­nä­re Ge­sprä­che kön­nen ent­las­tend wir­ken.

Acht­sam­keit und Re­si­li­enz trai­nie­ren

Me­di­ta­ti­on, Atem­übun­gen oder Ta­ge­buch­schrei­ben hel­fen, emo­tio­na­le Be­las­tung bes­ser zu ver­ar­bei­ten.

Rou­ti­nen für men­ta­le Er­ho­lung schaf­fen

Klei­ne Pau­sen im All­tag, Spa­zier­gän­ge oder krea­ti­ve Hob­bys kön­nen hel­fen, den Kopf frei­zu­be­kom­men.

Pro­fes­sio­nel­le Hil­fe in An­spruch neh­men

Wenn Sym­pto­me über län­ge­re Zeit be­stehen, soll­ten die Be­trof­fe­nen sich pro­fes­sio­nel­le Hil­fe bei ei­nem Psy­cho­the­ra­peu­ten oder ei­ner Psy­cho­the­ra­peu­tin ho­len.

Fa­zit: Mit­ge­fühl be­wah­ren, ohne aus­zu­bren­nen

Com­pas­si­on Fa­ti­gue ist kein Zei­chen von Schwä­che – son­dern eine na­tür­li­che Re­ak­ti­on auf an­hal­ten­de emo­tio­na­le Be­las­tung. Wer sich früh­zei­tig mit dem The­ma aus­ein­an­der­setzt und ge­zielt auf die ei­ge­ne men­ta­le Ge­sund­heit ach­tet, kann Mit­ge­fühl be­wah­ren, ohne dar­an zu er­schöp­fen. Me­di­zi­ni­sche Be­ru­fe sind es­sen­zi­ell für un­se­re Ge­sell­schaft – und das Wohl­be­fin­den der­je­ni­gen, die sie aus­üben, soll­te eben­so Prio­ri­tät ha­ben.

Es ist wich­tig, dass Be­trof­fe­ne Un­ter­stüt­zung er­hal­ten – sei es durch den Ar­beit­ge­ber, durch Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen oder das per­sön­li­che Um­feld. Denn nur, wer gut für sich selbst sorgt, kann auch lang­fris­tig für an­de­re da sein.

Jetzt zu licht­feld wech­seln

Pro­fi­tie­ren Sie von den Vor­tei­len der Zeit­ar­beit. Die Re­gis­trie­rung ist kos­ten­frei in we­ni­gen Mi­nu­ten er­le­digt.