Rönt­gen­schein: Mehr Chan­cen für MFA und Co.

Wer als Pfle­ge­kraft oder MFA Rönt­gen­auf­nah­men an­fer­ti­gen möch­te, be­nö­tigt da­für den so­ge­nann­ten Rönt­gen­schein. Die­se Zu­satz­qua­li­fi­ka­ti­on bringt mehr Ver­ant­wor­tung und er­öff­net neue Mög­lich­kei­ten im Ge­sund­heits­we­sen.

Für das An­fer­ti­gen von Rönt­gen­auf­nah­men in ei­ner Kli­nik oder ei­ner Arzt­pra­xis brau­chen die me­di­zi­ni­schen Fach­kräf­te eine spe­zi­el­le Fach­kun­de – den so­ge­nann­ten „Rönt­gen­schein“. Die­se Zu­satz­qua­li­fi­ka­ti­on er­öff­net nicht nur neue Mög­lich­kei­ten im Tä­tig­keits­be­reich, son­dern er­höht auch die ei­ge­ne At­trak­ti­vi­tät als Fach­kraft auf dem Ar­beits­markt.

Rönt­gen­schein: Was ist das?

Der Rönt­gen­schein ist eine staat­lich an­er­kann­te Fach­kun­de im Strah­len­schutz. Er be­rech­tigt den In­ha­ber oder die In­ha­be­rin, Rönt­gen­un­ter­su­chun­gen durch­zu­füh­ren. Er muss in re­gel­mä­ßi­gen Ab­stän­den er­neu­ert wer­den.

Die dazu nö­ti­gen Schu­lun­gen ver­mit­teln nicht nur tech­ni­sches Wis­sen zu Ge­rä­ten und Bild­ge­bung, son­dern auch um­fas­sen­des Know-how zu Strah­len­phy­sik, Do­si­me­trie, Strah­len­schutz und zu recht­li­chen Grund­la­gen.

Rönt­gen­strah­lung: Wer darf da­mit ar­bei­ten?

Io­ni­sie­ren­de Rönt­gen­strah­len und ra­dio­ak­ti­ve Stof­fe, die in Dia­gnos­tik und The­ra­pie ein­ge­setzt wer­den, kön­nen bei fal­scher Hand­ha­bung ge­sund­heit­li­che Schä­den ver­ur­sa­chen – so­wohl für Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten als auch für die Per­so­nen, die da­mit ar­bei­ten. Wer­den die er­for­der­li­chen Schutz­maß­nah­men ein­ge­hal­ten, las­sen sich die­se Ri­si­ken je­doch mi­ni­mie­ren.

Der Ein­satz von Rönt­gen­ge­rä­ten und an­de­ren Quel­len io­ni­sie­ren­der Strah­lung ist in der Strahlenschutzverordnung klar ge­re­gelt. Die­se un­ter­schei­det zwi­schen der Anwendung und der technischen Durchführung ei­ner Rönt­gen­un­ter­su­chung:

  • Anwendung be­deu­tet: die Un­ter­su­chung an­ord­nen und da­für die Ver­ant­wor­tung über­neh­men. Dies dür­fen aus­schließ­lich Ärz­tin­nen und Ärz­te mit ent­spre­chen­der ra­dio­lo­gi­scher Fach­qua­li­fi­ka­ti­on.
  • Technische Durchführung um­fasst die Be­die­nung der Ge­rä­te und das Er­stel­len der Auf­nah­men. Hier­für sind in der Re­gel Me­di­zi­nisch-Tech­ni­sche Ra­dio­lo­gie­as­sis­ten­tin­nen und -as­sis­ten­ten (MTR) zu­stän­dig.

Ne­ben MTRs kön­nen auch an­de­re me­di­zi­ni­sche Fach­kräf­te – etwa Pfle­ge­per­so­nal oder MFA – Rönt­gen­un­ter­su­chun­gen tech­nisch durch­füh­ren, so­fern sie eine an­er­kann­te Fach­kun­de­schu­lung im Strah­len­schutz ab­sol­viert und den ent­spre­chen­den Befähigungsnachweis („Röntgenschein“) erhalten ha­ben.

Die­se Vor­tei­le bringt der Rönt­gen­schein

Mehr Ver­ant­wor­tung

in der Kli­nik oder in der Pra­xis

Brei­te­res Ein­satz­spek­trum

z. B. in Ra­dio­lo­gie, Un­fall­chir­ur­gie oder im OP

Hö­he­res Ge­halt

durch stär­ke­re Ver­hand­lungs­ba­sis

Vor­aus­set­zun­gen für den Rönt­gen­schein

Wer den Rönt­gen­schein er­wer­ben möch­te, muss be­stimm­te fach­li­che Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len. Grund­sätz­lich kön­nen sich fast alle medizinischen Fachangestellten so­wie ausgebildete Pflegefachkräfte aus den Be­rei­chen Kran­ken-, Ge­sund­heits- oder Al­ten­pfle­ge für die­se Zu­satz­aus­bil­dung an­mel­den.

Dar­über hin­aus sind auch an­de­re Be­rufs­fel­der zu­ge­las­sen wie etwa Notfallsanitäter, Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten und Hebammen ha­ben durch ihre Be­rufs­aus­bil­dung au­to­ma­tisch die Mög­lich­keit, den er­for­der­li­chen Strah­len­schutz­kurs zu ab­sol­vie­ren.

In­ter­es­sant ist: In vie­len Fäl­len muss die Aus­bil­dung im je­wei­li­gen As­sis­tenz- oder Ge­sund­heits­be­ruf nicht voll­stän­dig ab­ge­schlos­sen sein, um am Kurs teil­neh­men zu dür­fen – oft reicht es, sich in der Aus­bil­dung zu be­fin­den, um die Zu­gangs­vor­aus­set­zun­gen zu er­fül­len.

In­hal­te der Wei­ter­bil­dung

Die Wei­ter­bil­dung zum Er­halt des Rönt­gen­scheins um­fasst ty­pi­scher­wei­se:

  • Theorie: Strah­len­phy­sik, Strah­len­schutz, Ge­rä­te­kun­de, Qua­li­täts­si­che­rung
  • Praxis: Be­die­nung von Rönt­gen­ge­rä­ten, Pa­ti­en­ten­vor­be­rei­tung, La­ge­rungs­tech­ni­ken
  • Rechtliches: Vor­schrif­ten der Strah­len­schutz­ver­ord­nung, Do­ku­men­ta­ti­on, Frei­ga­ben

Je nach Bun­des­land und Bil­dungs­an­bie­ter dau­ert die Aus­bil­dung meh­re­re Wo­chen und schließt mit ei­ner Prü­fung ab. Da­nach er­hal­ten Teil­neh­men­de eine Be­schei­ni­gung, die bun­des­weit gül­tig ist.

Mehr Freu­de am Job

Pfle­ge­fach­kräf­te und an­de­re me­di­zi­ni­sche Fach­kräf­te bei licht­feld pro­fi­tie­ren nicht nur von mehr Ge­halt, son­dern auch von fle­xi­blen Ar­beits­zei­ten. Ent­schei­den Sie selbst, wann und wo Sie ar­bei­ten möch­ten und re­gis­trie­ren Sie sich noch heu­te kos­ten­los bei licht­feld.

Was kos­tet der Rönt­gen­schein?

Ein ein­mal er­wor­be­ner Rönt­gen­schein ist bundesweit gültig – Vor­aus­set­zung da­für ist, dass der Strah­len­schutz­kurs bei ei­nem staatlich anerkannten Lehrinstitut ab­sol­viert wur­de. Nur Ein­rich­tun­gen mit die­ser of­fi­zi­el­len Zu­las­sung dür­fen die ent­spre­chen­den Zer­ti­fi­ka­te aus­stel­len.

Die Kurs­ge­büh­ren für die rund 90 Unterrichtsstunden va­ri­ie­ren je nach An­bie­ter und lie­gen üb­li­cher­wei­se zwi­schen 650 Euro und etwa 1.500 Euro. Oft sind die Schu­lungs­stand­or­te wohn­ort­nah, den­noch lohnt es sich, im Vor­feld die Kon­di­tio­nen und Kur­sor­te ver­schie­de­ner An­bie­ter zu ver­glei­chen. So fin­den Sie die für Ihre Si­tua­ti­on pas­sen­de Kom­bi­na­ti­on aus Preis, Qua­li­tät und Er­reich­bar­keit.

Wer be­zahlt für den Rönt­gen­schein?

Je nach Ar­beit­ge­ber gibt es Un­ter­stüt­zung bei Kurs­kos­ten oder Frei­stel­lungs­zei­ten. Auch För­der­pro­gram­me des Bun­des oder der Län­der kön­nen ge­nutzt wer­den. Fra­gen Sie früh­zei­tig bei Ih­rer Per­so­nal­ab­tei­lung oder der Fort­bil­dungs­stel­le nach.

Klei­ner Rönt­gen­schein oder gro­ßer Rönt­gen­schein? Das sind die Un­ter­schie­de

Anwendungsbereich:
Mit dem kleinen Röntgenschein kön­nen me­di­zi­ni­sche Fach­kräf­te Rönt­gen­auf­nah­men in ei­nem be­grenz­ten Rah­men an­fer­ti­gen – stets un­ter fach­li­cher Auf­sicht. Ty­pi­sche Ein­satz­ge­bie­te sind die Zahn­me­di­zin, die Not­fall­ver­sor­gung oder ein­fa­che dia­gnos­ti­sche Un­ter­su­chun­gen in ei­ner Arzt­pra­xis.
Der große Röntgenschein er­wei­tert die­se Be­fug­nis­se deut­lich: Er be­rech­tigt zur Durch­füh­rung kom­ple­xe­rer Rönt­gen­un­ter­su­chun­gen und ra­dio­lo­gi­scher Ver­fah­ren, bei­spiels­wei­se im Kran­ken­haus oder in spe­zia­li­sier­ten Ab­tei­lun­gen wie der Ra­dio­lo­gie.

Ausbildungsdauer:
Für den klei­nen Rönt­gen­schein reicht meist eine kom­pak­te Schu­lung von etwa 20 bis 40 Stunden, in der die wich­tigs­ten theo­re­ti­schen Grund­la­gen und prak­ti­sche Hand­ha­bung ver­mit­telt wer­den.
Der gro­ße Rönt­gen­schein er­for­dert ei­nen deut­lich um­fas­sen­de­ren Kurs mit rund 90 Unterrichtseinheiten.

Aufsichtspflicht:
In­ha­be­rin­nen und In­ha­ber des klei­nen Rönt­gen­scheins dür­fen Rönt­gen­auf­nah­men nur un­ter der di­rek­ten An­lei­tung ei­nes Arz­tes oder ei­ner ent­spre­chend qua­li­fi­zier­ten Per­son durch­füh­ren.
Der gro­ße Rönt­gen­schein hin­ge­gen er­laubt es, Rönt­gen­un­ter­su­chun­gen eigenständig und ohne per­ma­nen­te Auf­sicht durch­zu­füh­ren.

Titelbild: iStock.com/gorodenkoff

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