Oberärzte tragen Verantwortung. Sie sind meist für eine Station oder einen Teilbereich verantwortlich. Das spiegelt sich auch in ihrem Einkommen wider.
Der Schritt vom Facharzt zum Oberarzt, oder von der Fachärztin zur Oberärztin, ist für viele ein bedeutender Karrieresprung. Das gilt fachlich und finanziell. Denn in einer Oberarztposition trägt man viel Verantwortung, meist für eine oder mehrere Stationen. Doch was genau bedeutet das für das Einkommen? Wie viel verdient ein Oberarzt, eine Oberärztin und welche Faktoren beeinflussen das Gehalt? In diesem Beitrag stehen alle wichtigen Informationen zum Thema inklusive dem Verdienst an kommunalen Krankenhäusern und an Unikliniken, jeweils auf Basis der aktuellen Tarifverträge (Stand 2025).
Oberärzte und Oberärztinnen übernehmen eine zentrale Rolle im Klinikalltag. Sie sind zum einen Bindeglied zwischen der ärztlichen Leitung (Chefarzt/Stellvertretung) und dem ärztlichen Team (Assistenzärzte und Fachärzte). Zum anderen tragen sie in ihrer Position auch selbst Verantwortung. Das kann eine Station oder ein Teilbereich sein, oder es betrifft gleich mehrere Stationen. Zudem sind Oberärzte und Oberärztinnen in der Regel auch für die Ausbildung von Assistenzärzten und Fachärzten verantwortlich. In vielen Fällen führen die MedizinerInnen komplexe Operationen selbst durch oder kümmern sich um besonders herausfordernde Fälle.
Verantwortung für eine oder mehrere Stationen oder Fachbereiche
Weiterbildung von Assistenzärzten oder Fachärzten
Betreuung von komplexen Eingriffen oder besonders schwierigen Fällen
Überwachung des Qualitätsmanagements
Wer diese Position in der ärztlichen Hierarchie erreichen möchte, muss auf eine entsprechende Beförderung warten. Denn im Gegensatz zum Facharzt ist der Oberarzt keine Weiterbildung, sondern ein Posten.
Um in die engere Auswahl für eine Oberarztstelle zu kommen, sind in der Regel mehrere Jahre Berufserfahrung sowie überdurchschnittliches Engagement und fachliche Kompetenz erforderlich. Besonders an Universitätskliniken legen Arbeitgeber zudem Wert auf wissenschaftliche Qualifikationen. So erwarten Häuser wie die Charité in Berlin von Bewerbern entweder eine abgeschlossene Habilitation oder alternativ eine Promotion in Verbindung mit mindestens fünf Veröffentlichungen in anerkannten Fachzeitschriften.
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Wer an einem kommunalen Krankenhaus als Oberarzt oder Oberärztin tätig ist, wird nach dem Tarifvertrag TV-Ärzte / VKA bezahlt. VKA steht dabei die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände. Der Verdienst eines Oberarztes ist im Tarifvertrag klar geregelt und steigt mit der Berufserfahrung weiter an. Aktuell liegt das Einstiegsgehalt eines Oberarztes oder einer Oberärztin bei 9.092 Euro brutto pro Monat (Stand 2025).
Nach mehreren Jahren in der Position und entsprechend gestiegener Kompetenz klettert das Einkommen auf mehr als 10.000 Euro pro Monat an. Konkret sind es aktuell 10.391 Euro brutto monatlich. Das entspricht einem Jahresgehalt von mehr als 124.000 Euro. Hinzu kommen Zuschläge für Nachtschichten oder Wochenenddienste.
Tarifliches Gehalt eines Oberarztes, einer Oberärztin an einem kommunalen Krankenhaus (Stand 2025)
Entgeltstufe | Monatliches Gehalt |
---|---|
Stufe 1 | 9.092 € |
Stufe 2 | 9.627 € |
Stufe 3 | 10.391 € |
Auch an Unikliniken gelten klare tarifliche Regelungen. Hier ist der Tarifvertrag TV Ärzte (TdL) maßgeblich. TdL steht für Tarifgemeinschaft der Länder. Üblicherweise liegt das Gehalt von Ärztinnen und Ärzten an Unikliniken etwas über dem an kommunalen Krankenhäusern. Das liegt unter anderem auch an der höheren Wochenarbeitszeit von 42 statt 40 Stunden pro Woche. Dieser Unterschied wird jedoch Anfang 2026 wegfallen, denn ab dann gilt auch an Unikliniken eine durchschnittliche Wochenarbeitszeit von 40 Stunden.
Tarifliches Gehalt von Oberärzten an Unikliniken (TV Ärzte / Tdl, Stand 2025):
Entgeltstufe | Monatliches Gehalt |
---|---|
Stufe 1 | 9.302 € |
Stufe 2 | 9.849 € |
Stufe 3 | 10.631 € |
Neben den geltenden Tarifverträgen an kommunalen Krankenhäusern, an Unikliniken oder auch an privaten Kliniken wie Sana, Helios oder Asklepios gibt es noch weitere Faktoren, die das Einkommen von Oberärzten und Oberärztinnen beeinflussen, wie zum Beispiel:
Das Oberarzt-Gehalt ist in jedem Fall attraktiv, unabhängig vom Arbeitgeber und der Region. Und: Es steigt mit zunehmender Verantwortung und Erfahrung kontinuierlich an. Wer zusätzlich Führungsaufgaben übernimmt oder in stark frequentierten Häusern tätig ist, kann sein Einkommen zusätzlich steigern. Auch die Zeitarbeit ist eine gute Möglichkeit, um als Oberärztin oder Oberarzt mehr Geld zu verdienen.
Titelbild: iStock.com/Jacob Wackerhausen
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