Das Gehalt einer Krankenschwester hängt von vielen Faktoren ab, vor allem vom Arbeitgeber und der Berufserfahrung. Dieser Artikel zeigt, wie sich das Einkommen im Lauf der Karriere entwickelt – von der Ausbildung bis zur Zeitarbeit.
Wer sich für den Beruf der Krankenschwester oder, wie es heute heißt, der Pflegefachfrau oder Pflegemachmanns, entscheidet, übernimmt eine enorm verantwortungsvolle Aufgabe. Die Pflege von Kranken und Hilfsbedürftigen erfordert Empathie und Hingabe. Doch von einer sinnstiftenden Tätigkeit allein, kann niemand leben. Deshalb stellen sich viele Interessierte die Frage: Was verdient man als Krankenschwester? Und wie verändert sich das Gehalt im Laufe der Karriere?
Dieser Artikel zeigt, wie sich das Krankenschwester Gehalt in Deutschland entwickelt, vom Verdienst in der Ausbildung bis hin zum Gehalt als erfahrene Krankenschwester, wovon es abhängt und was Pflegefachkräfte tun können, um ihr Einkommen aktiv zu steigern.
Schon während der Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann erhalten die angehenden Fachkräfte ein monatliches Gehalt. Wer an einer Einrichtung arbeitet, die dem Tarifvertrag für Auszubildende im öffentlichen Dienst Pflege (TVAöD Pflege) folgt, profitiert von einer attraktiven Ausbildungsvergütung, die mit jedem Jahr ansteigt:
Damit gehört das Krankenschwester Gehalt in der Ausbildung zu den besonders gut vergüteten Ausbildungsberufen. Zusätzlich können noch Zuschläge oder Sonderzahlungen wie Weihnachtsgeld hinzukommen – je nach Arbeitgeber und Tarifbindung.
Nach der erfolgreich abgeschlossenen, dreijährigen Ausbildung starten Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner aktuell mit einem Einstiegsgehalt von derzeit rund 3.305 Euro brutto im Monat (Tarifvertrag TVöD-P, Entgeltgruppe P7, Stufe 1, Stand 2025). Wer im Uniklinikbereich nach TV-L arbeitet, bekommt ein vergleichbares Einkommen. In privaten Einrichtungen kann das Einstiegsgehalt niedriger ausfallen, da diese nicht zwangsläufig an einen Tarif gebunden sind.
Das Gehalt einer Krankenschwester im Überblick
Die Tabelle zeigt das Einkommen laut dem Tarifvertrag TVÖD Pflege für den öffentlichen Dienst (Stand: April 2025)
Gehalt | |
---|---|
Stufe 2 | 3.414,69 Euro |
Stufe 3 | 3.600,40 Euro |
Stufe 4 | 3.889,43 Euro |
Stufe 5 | 4.036,57 Euro |
Ein großer Vorteil im öffentlichen Dienst ist die transparente und kontinuierliche Gehaltsentwicklung: Die Tarifverträge sehen feste Erfahrungsstufen vor. So steigt eine Krankenschwester im öffentlichen Dienst automatisch mit der Berufsdauer in höhere Gehaltsstufen auf – etwa:
Diese Zahlen gelten für die Entgeltgruppe P7. Wer eine Fachweiterbildung absolviert oder mehr Verantwortung übernimmt, kann in eine höhere Entgeltgruppe wie P8 oder P9 aufsteigen – mit entsprechend höherem Gehalt.
Vergütung: sehr gut, transparent geregelt
Vergütung: meist vergleichbar mit dem TVöD
Vergütung: große Unterschiede, teils geringer
Ein zentraler Bestandteil des Krankenschwester-Gehalts sind die verschiedenen Zulagen, die zusätzlich zum Grundgehalt gezahlt werden. Zu diesen Zulagen gehören:
Diese Zuschläge können je nach Einsatzbereich und Arbeitszeit das monatliche Gehalt deutlich erhöhen – insbesondere im Schichtdienst.
Eine der besten Möglichkeiten, um als Krankenschwester mehr zu verdienen, ist die fachliche Weiterbildung. Wer sich zum Beispiel in den Bereichen Intensivpflege, Anästhesie, Onkologie oder Palliativpflege spezialisiert, wird in der Regel in eine höhere Tarifgruppe eingruppiert.
Ein Beispiel: Mit einer Fachweiterbildung für Intensivpflege ist die Eingruppierung in P8 oder P9 (statt P7) möglich – das kann langfristig mehr als 4.500 Euro brutto pro Monat bedeuten.
Auch Führungspositionen wie Stationsleitung oder Praxisanleitung bieten finanzielle Aufstiegschancen.
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Öffnet in neuem TabNeben Ausbildung und Arbeitgeber spielt auch der Arbeitsort eine Rolle bei der Höhe des Gehalts. In Ballungszentren wie München, Frankfurt oder Hamburg sind die Lebenshaltungskosten höher – und entsprechend zahlen manche Einrichtungen zusätzliche regionale Zulagen oder bieten übertarifliche Leistungen. Umgekehrt kann der Verdienst in ländlichen Regionen niedriger sein – auch wenn der Tarifvertrag theoretisch identisch ist. Grund: Private Anbieter passen ihre Löhne oft an die regionalen Gegebenheiten an.
Den höchsten Lohn erhalten Krankenschwestern oder Krankenpfleger nach Angaben des Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit in Stuttgart. Für die baden-württembergische Hauptstadt gibt der Atlas ein mittleres Gehalt von 4.684 Euro brutto an. In Dresden liegt das Einkommen demnach bei 4.094 Euro pro Monat.
Viele Pflegekräfte suchen nach Alternativen zum klassischen Beschäftigungsverhältnis in einem Krankenhaus. Manche von ihnen entscheiden sich für die Zeitarbeit. Als Leasingkraft in der Pflege können die Fachkräfte deutlich mehr Geld verdienen, flexibler arbeiten und sie profitieren zudem von deutlich mehr Wertschätzung. Bei doctari sind Stundenlöhne von mehr als 30 Euro pro Stunde keine Seltenheit.
Das Gehalt als Krankenschwester ist im öffentlichen Dienst gut strukturiert und steigt mit der Berufserfahrung automatisch. Wer in einer tarifgebundenen Einrichtung arbeitet, kann mit einem soliden und fairen Einkommen rechnen – ergänzt durch Zuschläge und Zulagen.
Dennoch gibt es zahlreiche Stellschrauben, um den eigenen Verdienst aktiv zu verbessern: Weiterbildung, Spezialisierung, Standortwahl oder der Wechsel in alternative Beschäftigungsformen wie die Zeitarbeit bieten finanzielle Perspektiven – und mehr Selbstbestimmung im Pflegeberuf.
Titelbild: iStock.coom/miodrag ignjatovic
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