Kran­ken­schwes­ter Ge­halt: So viel ver­dient man in der Pfle­ge

Das Ge­halt ei­ner Kran­ken­schwes­ter hängt von vie­len Fak­to­ren ab, vor al­lem vom Ar­beit­ge­ber und der Be­rufs­er­fah­rung. Die­ser Ar­ti­kel zeigt, wie sich das Ein­kom­men im Lauf der Kar­rie­re ent­wi­ckelt – von der Aus­bil­dung bis zur Zeit­ar­beit.

Wer sich für den Be­ruf der Kran­ken­schwes­ter oder, wie es heu­te heißt, der Pfle­ge­fach­frau oder Pfle­ge­mach­manns, ent­schei­det, über­nimmt eine enorm ver­ant­wor­tungs­vol­le Auf­ga­be. Die Pfle­ge von Kran­ken und Hilfs­be­dürf­ti­gen er­for­dert Em­pa­thie und Hin­ga­be. Doch von ei­ner sinn­stif­ten­den Tä­tig­keit al­lein, kann nie­mand le­ben. Des­halb stel­len sich vie­le In­ter­es­sier­te die Fra­ge: Was verdient man als Krankenschwester? Und wie ver­än­dert sich das Ge­halt im Lau­fe der Kar­rie­re?

Die­ser Ar­ti­kel zeigt, wie sich das Krankenschwester Gehalt in Deutsch­land ent­wi­ckelt, vom Ver­dienst in der Aus­bil­dung bis hin zum Ge­halt als er­fah­re­ne Kran­ken­schwes­ter, wo­von es ab­hängt und was Pfle­ge­fach­kräf­te tun kön­nen, um ihr Ein­kom­men ak­tiv zu stei­gern.

Wie viel ver­die­nen Kran­ken­schwes­tern in der Aus­bil­dung?

Schon wäh­rend der Aus­bil­dung zur Pfle­ge­fach­frau oder zum Pfle­ge­fach­mann er­hal­ten die an­ge­hen­den Fach­kräf­te ein mo­nat­li­ches Ge­halt. Wer an ei­ner Ein­rich­tung ar­bei­tet, die dem Ta­rif­ver­trag für Aus­zu­bil­den­de im öf­fent­li­chen Dienst Pfle­ge (TVA­öD Pfle­ge) folgt, pro­fi­tiert von ei­ner at­trak­ti­ven Aus­bil­dungs­ver­gü­tung, die mit je­dem Jahr an­steigt:

  • 1. Aus­bil­dungs­jahr: 1.415,69 Euro brut­to
  • 2. Aus­bil­dungs­jahr: 1.477,07 Euro brut­to
  • 3. Aus­bil­dungs­jahr: 1.578,38 Euro brut­to

Da­mit ge­hört das Kran­ken­schwes­ter Ge­halt in der Aus­bil­dung zu den be­son­ders gut ver­gü­te­ten Aus­bil­dungs­be­ru­fen. Zu­sätz­lich kön­nen noch Zu­schlä­ge oder Son­der­zah­lun­gen wie Weih­nachts­geld hin­zu­kom­men – je nach Ar­beit­ge­ber und Ta­rif­bin­dung.

Ein­stiegs­ge­halt: Was ver­dient eine Kran­ken­schwes­ter zu Be­ginn ih­rer Kar­rie­re?

Nach der er­folg­reich ab­ge­schlos­se­nen, drei­jäh­ri­gen Aus­bil­dung star­ten Pfle­ge­fach­frau­en und Pfle­ge­fach­män­ner ak­tu­ell mit ei­nem Einstiegsgehalt von der­zeit rund 3.305 Euro brutto im Monat (Ta­rif­ver­trag TVöD-P, Ent­gelt­grup­pe P7, Stu­fe 1, Stand 2025). Wer im Uni­kli­nik­be­reich nach TV-L ar­bei­tet, be­kommt ein ver­gleich­ba­res Ein­kom­men. In pri­va­ten Ein­rich­tun­gen kann das Ein­stiegs­ge­halt nied­ri­ger aus­fal­len, da die­se nicht zwangs­läu­fig an ei­nen Ta­rif ge­bun­den sind.

Das Ge­halt ei­ner Kran­ken­schwes­ter im Über­blick

Die Ta­bel­le zeigt das Ein­kom­men laut dem Ta­rif­ver­trag TVÖD Pfle­ge für den öf­fent­li­chen Dienst (Stand: April 2025)

Ge­halt
Stu­fe 23.414,69 Euro
Stu­fe 33.600,40 Euro
Stu­fe 43.889,43 Euro
Stu­fe 54.036,57 Euro

Wie ent­wi­ckelt sich das Ge­halt ei­ner Kran­ken­schwes­ter?

Ein gro­ßer Vor­teil im öf­fent­li­chen Dienst ist die trans­pa­ren­te und kon­ti­nu­ier­li­che Ge­halts­ent­wick­lung: Die Ta­rif­ver­trä­ge se­hen fes­te Er­fah­rungs­stu­fen vor. So steigt eine Kran­ken­schwes­ter im öf­fent­li­chen Dienst au­to­ma­tisch mit der Be­rufs­dau­er in hö­he­re Ge­halts­stu­fen auf – etwa:

  • Stufe 2: 3.415 Euro brut­to
  • Stufe 3: 3.600 Euro brut­to
  • Stufe 4: 3.889 Euro brut­to
  • Stufe 5: 4.037 Euro brut­to
  • Stufe 6: 4.188 Euro brut­to

Die­se Zah­len gel­ten für die Ent­gelt­grup­pe P7. Wer eine Fach­wei­ter­bil­dung ab­sol­viert oder mehr Ver­ant­wor­tung über­nimmt, kann in eine hö­he­re Ent­gelt­grup­pe wie P8 oder P9 auf­stei­gen – mit ent­spre­chend hö­he­rem Ge­halt.

Kran­ken­schwes­ter Ge­halt nach Ein­rich­tungs­typ

Öf­fent­li­cher Dienst (TVöD)

Ver­gü­tung: sehr gut, trans­pa­rent ge­re­gelt

Kirch­li­che Ein­rich­tung

Ver­gü­tung: meist ver­gleich­bar mit dem TVöD

Pri­va­te Trä­ger

Ver­gü­tung: gro­ße Un­ter­schie­de, teils ge­rin­ger

Schicht­zu­la­gen und Zu­schlä­ge: Das Plus zum Grund­ge­halt

Ein zen­tra­ler Be­stand­teil des Krankenschwester-Gehalts sind die ver­schie­de­nen Zu­la­gen, die zu­sätz­lich zum Grund­ge­halt ge­zahlt wer­den. Zu die­sen Zu­la­gen ge­hö­ren:

  • Nachtarbeit: 20–25 % Zu­schlag pro Stun­de
  • Sonn- und Feiertage: bis zu 35 % Auf­schlag
  • Wechselschichtzulage: rund 155 Euro mo­nat­lich (TVöD)
  • Intensivstation-Zulage: etwa 47 Euro mo­nat­lich

Die­se Zu­schlä­ge kön­nen je nach Ein­satz­be­reich und Ar­beits­zeit das mo­nat­li­che Ge­halt deut­lich er­hö­hen – ins­be­son­de­re im Schicht­dienst.

Wei­ter­bil­dung lohnt sich: Hö­he­res Ge­halt durch Spe­zia­li­sie­rung

Eine der bes­ten Mög­lich­kei­ten, um als Kran­ken­schwes­ter mehr zu ver­die­nen, ist die fach­li­che Wei­ter­bil­dung. Wer sich zum Bei­spiel in den Be­rei­chen Intensivpflege, Anästhesie, Onkologie oder Palliativpflege spe­zia­li­siert, wird in der Re­gel in eine hö­he­re Ta­rif­grup­pe ein­grup­piert.

Ein Bei­spiel: Mit ei­ner Fach­wei­ter­bil­dung für In­ten­siv­pfle­ge ist die Ein­grup­pie­rung in P8 oder P9 (statt P7) mög­lich – das kann lang­fris­tig mehr als 4.500 Euro brutto pro Mo­nat be­deu­ten.

Auch Füh­rungs­po­si­tio­nen wie Sta­ti­ons­lei­tung oder Pra­xis­an­lei­tung bie­ten fi­nan­zi­el­le Auf­stiegs­chan­cen.

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Be­rufs­er­fah­rung zählt – aber auch die Re­gi­on

Ne­ben Aus­bil­dung und Ar­beit­ge­ber spielt auch der Arbeitsort eine Rol­le bei der Höhe des Ge­halts. In Bal­lungs­zen­tren wie Mün­chen, Frank­furt oder Ham­burg sind die Le­bens­hal­tungs­kos­ten hö­her – und ent­spre­chend zah­len man­che Ein­rich­tun­gen zu­sätz­li­che re­gio­na­le Zu­la­gen oder bie­ten über­ta­rif­li­che Leis­tun­gen. Um­ge­kehrt kann der Ver­dienst in länd­li­chen Re­gio­nen nied­ri­ger sein – auch wenn der Ta­rif­ver­trag theo­re­tisch iden­tisch ist. Grund: Pri­va­te An­bie­ter pas­sen ihre Löh­ne oft an die re­gio­na­len Ge­ge­ben­hei­ten an.

Den höchs­ten Lohn er­hal­ten Kran­ken­schwes­tern oder Kran­ken­pfle­ger nach An­ga­ben des Ent­gel­t­at­las der Bun­des­agen­tur für Ar­beit in Stutt­gart. Für die ba­den-würt­tem­ber­gi­sche Haupt­stadt gibt der At­las ein mitt­le­res Ge­halt von 4.684 Euro brut­to an. In Dres­den liegt das Ein­kom­men dem­nach bei 4.094 Euro pro Mo­nat.  

Al­ter­na­ti­ve Be­schäf­ti­gungs­for­men: Zeit­ar­beit in der Pfle­ge

Vie­le Pfle­ge­kräf­te su­chen nach Al­ter­na­ti­ven zum klas­si­schen Be­schäf­ti­gungs­ver­hält­nis in ei­nem Kran­ken­haus. Man­che von ih­nen ent­schei­den sich für die Zeitarbeit. Als Lea­sing­kraft in der Pfle­ge kön­nen die Fach­kräf­te deut­lich mehr Geld ver­die­nen, fle­xi­bler ar­bei­ten und sie pro­fi­tie­ren zu­dem von deut­lich mehr Wert­schät­zung. Bei doc­ta­ri sind Stun­den­löh­ne von mehr als 30 Euro pro Stun­de kei­ne Sel­ten­heit.

Fa­zit: Kran­ken­schwes­ter Ge­halt – plan­bar und aus­bau­fä­hig

Das Ge­halt als Kran­ken­schwes­ter ist im öf­fent­li­chen Dienst gut struk­tu­riert und steigt mit der Be­rufs­er­fah­rung au­to­ma­tisch. Wer in ei­ner ta­rif­ge­bun­de­nen Ein­rich­tung ar­bei­tet, kann mit ei­nem so­li­den und fai­ren Ein­kom­men rech­nen – er­gänzt durch Zu­schlä­ge und Zu­la­gen.

Den­noch gibt es zahl­rei­che Stell­schrau­ben, um den ei­ge­nen Ver­dienst ak­tiv zu ver­bes­sern: Wei­ter­bil­dung, Spe­zia­li­sie­rung, Stand­ort­wahl oder der Wech­sel in al­ter­na­ti­ve Be­schäf­ti­gungs­for­men wie die Zeit­ar­beit bie­ten fi­nan­zi­el­le Per­spek­ti­ven – und mehr Selbst­be­stim­mung im Pfle­ge­be­ruf.

Titelbild: iStock.coom/miodrag ignjatovic

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