Fachärztinnen und Fachärzte tragen große Verantwortung – medizinisch, menschlich und organisatorisch. Entsprechend hoch ist ihr Gehalt, doch wie hoch genau?
Intensive Studienzeit und jahrelange Weiterbildung in einer Klinik: Fachärztinnen und Fachärzte haben eine lange Ausbildungszeit hinter sich und werden dafür auch entsprechend gut bezahlt. Das gilt für Krankenhäuser und für Kliniken. Doch wie viel genau verdient man als Facharzt oder Fachärztin? Wie hoch ist das Einstiegsgehalt und welche Unterschiede gibt es je nach Träger? Dieser Beitrag liefert alle wichtigen Infos auf einen Blick – basierend auf den aktuellen Tarifverträgen des Marburger Bundes.
Fachärztinnen und Fachärzte sind medizinische Experten auf ihrem jeweiligen Spezialgebiet. Sie übernehmen die Versorgung von PatientInnen mit komplexen Krankheitsbildern, führen anspruchsvolle Diagnostik und Therapien durch, leiten Teams und sind zentrale Ansprechpersonen für KollegInnen sowie Pflegekräfte. Fachärzte und Fachärztinnen tragen wesentlich zur Qualität und Effizienz der Patientenversorgung bei – sowohl in der Klinik als auch im ambulanten Bereich.
Typische Aufgaben eines Facharztes oder einer Fachärztin sind:
Als fest angestellter Arzt in einem kommunalen Krankenhaus gilt in den meisten Fällen der Tarifvertrag TV Ärzte / VKA. Die Abkürzung VKA steht dabei für Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände. Dieser Tarifvertrag regelt sowohl Arbeitszeiten als auch Schichtdienste und -zulagen sowie das Gehalt. Laut der aktuellen Entgelttabelle (gültig ab 1. Augst 2025) verdient ein Facharzt oder eine Fachärztin direkt nach der Facharztprüfung 7.404 Euro brutto im Monat.
An Unikliniken gilt für fest angestellte Ärztinnen und Ärzte der Tarifvertrag TV Ärzte Tdl (Tdl steht für Tarifgesmeinschaft der Länder). Die Gehälter sind hier in den ersten Jahren etwas höher als im TV Ärzte VKA, allerdings müssen die Ärzte dafür auch 42 statt 40 Stunden pro Woche arbeiten.
Dieser Unterschied gilt jedoch nur noch bis Ende 2025. Ab 2026 sieht auch im Tarifvertrag Tdl eine Wochenarbeitszeit von 40 Stunden vor. Laut dem aktuell geltenden Tarifvertrag an Universitätskliniken (gültig bis 31. Dezember 2025) verdienen Fachärzte und Fachärztinnen mindestens 7.426,63 Euro pro Monat - ohne Zuschläge.
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Öffnet in neuem TabFacharzt-Gehalt: Kommunales Krankenhaus vs. Uniklinik
So viel verdienen Fachärzte und Fachärztinnen in einem kommunalen Krankenhaus im Vergleich zu einer Uniklinik (Stand 2025).
Berufserfahrung | Kommunales Krankenhaus | Uniklinik |
1. Jahr | 7.404,11 € | 7.426,63 € |
4. Jahr | 8.024,90 € | 8.049,32 € |
7. Jahr | 8.570,00 € | 8.596,06 € |
9. Jahr | 8.887,98 € | 8.903,30 € |
11. Jahr | 9.198,36 € | 9.070,79 € |
13. Jahr | 9.508,74 € | 9.302,27 € |
Private Kliniken oder Klinikkonzerne haben meist ihre eigenen Tarifverträge für ihre angestellten Ärztinnen und Ärzte. Dabei orientieren sich die Gehälter in der Regel an den Gehältern der öffentlichen Krankenhäuser, also am Tarifvertrag TV Ärzte VKA.
So viel verdienen Fachärzte an privaten Kliniken
Die Tabelle stellt exemplarisch das Einstiegsgehalt von Fachärzten an verschiedenen privaten Kliniken vor (Quelle: Marburger Bund).
Asklepios | Helios | Rhön (inkl. Strukturzulage) | Sana (inkl. Strukturzulage) |
7.375,00 € | 7.386,80 € | 7.125,00 € | 7.120,00 € |
Neben der Berufserfahrung und dem Tarifvertrag spielen beim Verdienst eines Facharztes noch andere Faktoren eine Rolle, wie etwa:
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Auch außerhalb der Klinik ist das Einkommen als Facharzt oder Fachärztin sehr attraktiv – etwa wenn man sich für den Weg in die Selbstständigkeit entscheidet. Wer eine eigene Praxis gründet oder eine bestehende übernimmt, ist nicht an tarifliche Vorgaben gebunden und kann je nach Lage, Patientenzahl und Fachrichtung ein sehr hohes Einkommen erzielen.
Besonders lukrativ sind laut Daten des Statistischen Bundesamts Praxen in der Radiologie – mit einem durchschnittlichen jährlichen Reinertrag von über 1,26 Millionen Euro. Kinder- und Jugendärzte in eigener Niederlassung erzielen im Schnitt rund 276.000 Euro jährlich, Neurologen etwa 220.000 Euro.
Doch Vorsicht: Der Schritt in die Selbstständigkeit bringt nicht nur finanzielle Chancen, sondern auch hohe unternehmerische Verantwortung mit sich – von Abrechnungen bis Personalführung.
Eine interessante Alternative bietet die Tätigkeit als Vertretungsarzt oder Vertretungsärztin. Hierbei können Ärztinnen und Ärzte in Kliniken oder Praxen einspringen und ein überdurchschnittliches Honorar verdienen, ohne selbst eine Praxis führen zu müssen. Wenn Sie diesen flexiblen Karriereweg in Betracht ziehst, dann registrieren Sie sich bei lichtfeld. Wir haben die passende Einsätze in nahezu allen Fachrichtungen.
Fachärztinnen und Fachärzte verdienen in Deutschland nach Tarif bereits beim Berufseinstieg mehr als 7.000 brutto monatlich. Mit wachsender Berufserfahrung, Zusatzdiensten und Karriereschritten lässt sich das Einkommen jedoch noch deutlich steigern. Wer sich für eine Karriere in der Zeitarbeit interessiert oder sich mit einer eigenen Praxis niederlässt, kann nochmals mehr Geld verdienen.
Titelbild: iStock.com/nortonrsx
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